Niklaus Lenherr Color-Structure_ Part I (Raumintervention)
„Ein Bild oder ein Objekt trägt in der Regel eine präzise Zuordnung – innen oder aussen – oder Ausrichtung – oben und unten – in sich. Seit Jahren beschäftigt mich die Frage nach der Überwindung und Überschreitung dieser klaren und eindeutigen Zuordnungen und Platzierungen von Werken. So entstanden viele Objekte und installative Eingriffe, die mehrschichtige und mehrdeutige Zuordnungen zulassen und gewissermassen zu multifunktionalen Spiel-Objekten werden können. In dieser Arbeit interessiert mich der Einsatz von an sich kunstfremden, industriell gefertigten, normierten Alltagsmaterialien und deren Transformation in den Kunst-Kontext.“ (Niklaus Lenherr, 2010) Entsprechend wird die Color-Structure Part I die erste von sieben Ausprägungen einer Rauminstallation von Niklaus Lenherr sein, die den Charakter des SALON PRÉCAIRE in den kommenden sechs Monaten mitprägen wird.

geboren a m 1. Februar 1957 in Menziken (AG), Bürger von Gams (SG) und der Stadt Luzern
1989 Atelier der Innerschweiz in der Cité int. des Arts in Paris
1993 + 1994 Eidgenössischer Preis für Freie Kunst
1995 – 1997Stipendiat am Schweizer Institut in Rom
1997Werkjahr der Jubiläumsstiftung der UBS
Installationen/Objekte/Kunst im öffentlichen Raum/Konzepte/Texte/Fotografie/Zeichnungen/Original-Druckgraphik/Multiples/
Grundlagen/Forschung/Kommunikation und Vermittlung/Freier Kurator. Seit 1978 Ausstellungen im In- und Ausland.

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www.niklaus-lenherr.ch
Salon 1
steffenschöni:   < Shqipëria / sehen wie das ist >  (Videoinstallation)
steffenschöni fuhren von Schmidshof (CH) via Venedig (I), Igoumentitsa (GR) nach Tirana (Al).
„Wir haben im Sinne eines Road Movies, „on the other Site of the track”, gefilmt. Schwerpunkte sind der Grenzübertritt von Griechenland nach Albanien, die rege Bautätigkeit, die Fähre von Butrint, die Ankunft in Tirana und bewusst gesuchte oder gefundene Situationen auf dem Weg dahin. …nach der Grenze empfängt uns ein Heer von Baumaschinen, Lastwagen und Strassenarbeiter.
Das Land wird erschlossen, in seiner Längsachse befahrbar gemacht. Noch ist nichts fertig, alles in Bewegung. Staubkarawane folgt Staubkarawane, die Arbeiter winken und verschwinden, die Strasse endet abrupt und verschwindet, taucht wieder auf, schlängelt sich den Berghang hoch, verschwindet im Nebel. Vor uns ein Auto, verschwindet im Nebel, ein weiteres taucht auf, verschwindet in der farbigen Stadt.“ (steffenschöni, 2009)

steffenschöni sind Karl Steffen und Heidi Schöni, beide Jahrgang 1953. Ihre künstlerische Zusammenarbeit begann 1989. Zu ihren wichtigsten Arbeiten zählen u.a.: UFPS, Musée du Luxembourg, Paris (1980); Alles und noch viel mehr, Kunstmuseum Bern (1985); Projektionen, Kunsthalle Wil (1998); seestück; basic(s) II, Hafenareal Romanshorn (2004). 2008 nahmen sie an der Triennale in Friedrichshafen teil, einem Projekt mit trinationaler (D/CH/A) und internationaler Beteiligung.
Mit dem Fokus auf das Unspektakuläre gelingt es dem Künstlerduo steffenschöni, unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit und unsere Wertungskriterien zu hinterfragen. Sie arbeiten als Archäologen des Alltags und tun dies mit einer spielerischen Ernsthaftigkeit. Der Effekt ist aber wohlüberlegt: Erwartungen werden gründlich hintertrieben und der museumsgeschulte Blick, geprägt von der Erwartung des Schönen und Erhabenen in auratisierten Räumen, wird durch ihre Arbeiten bewusst infrage gestellt. Damit wird das gewohnte Wahrnehmungsverhalten zum Thema.
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www.hallek.org/steffenschoeni
Salon 1
Elina Duni Quartett: „Baresha“
Elina Duni, Stimme; Colin Vallon, Klavier; Bänz Oester, Kontrabass; Norbert Pfammatter, Schlagzeug
“Das Elina Duni Quartet mit seiner einzigartigen Mischung aus osteuropäischer Tradition, transponiert in modernen Jazz, hypnotisiert. Die Gruppe weist eine Sensibilität auf, die weit über die Konstellation Sängerin plus Piano Trio Backup hinausgeht. Die Musik ist abwechselnd zärtlich, leise traurig, meditativ intim und leidenschaftlich, und Elina ist eine Stimm-Stilistin, die es verdient, gehört zu werden. Das Resultat ist schlicht schöne und mit viel Liebe gemachte Musik, die zeigt, dass „Sängerin plus Band“ nicht zwangsläufig fade, endlose Wiederholungen der Vergangenheit bedeuten, sondern dass mit dieser Formel durchaus verschiedene Stile und Weltklänge auf neue Art harmonisch zusammengeführt werden können. Hervorragend.“ (Gregor Applegate Edwards, Cadence)

Elina Duni wurde 1981 in Tirana, im kommunistischen Albanien in einer Künstlerfamilie hineingeboren. Im Alter von fünf Jahren stand sie zum ersten Mal auf der Bühne. Infolge des Regierungssturzes kam sie 1992 in die Schweiz und nahm mit ihrer Mutter Wohnsitz in Genf.Zwischen 2004-2008 studierte sie Gesang, Komposition und Pädagogik an der Hochschule der Künste Bern, Abteilung Jazz. In dieser Zeit bildete sich das Elina Duni Quartet mit Colin Vallon am Piano, Bänz Oester am Bass und Norbert Pfammatter am Schlagzeug – eine Rückkehr zu den  Quellen, welche die volkstümlichen Gesänge des Balkans mit dem Jazz mischen.2008 erscheint bei Metarecords "Baresha", das erste Album des Elina Duni Quartet. Dieses wird in Deutschland und der Schweiz von der Presse mit grosser Begeisterung aufgenommen. Darauf folgen mehrere Tourneen in Europa.
Februar 2010 veröffentlicht das Quartet sein zweites Album "Lume, Lume" (Welt, Welt) bei Meta Records.
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www.elinaduni.com
Salon 1
David Signer     Kommentar
David Signer besucht den SALON PRÉCAIRE als kompetenter Beobachter, Kommentator und Fragesteller – und rührt möglicherweise an Themen, an denen sich Salon-Gespräche entzünden können.

Er studierte in Zürich und Jerusalem Ethnologie, Psychologie und Linguistik. 1994 promovierte er mit einer Kritik der Ethnopsychoanalyse. Er war Lehrbeauftragter am Ethnologischen Seminar der Universität Zürich und arbeitete mehrere Jahre im Flüchtlingswesen. Von 1997 bis 2000 unternahm er eine Feldforschung zum Thema „Hexerei und traditionelle Heiler“ in Westafrika. 2001 hatte er eine Forschungsstelle an der Universität Zürich über „Aids in Westafrika“ inne und leitete eine studentische Feldforschung über Aids in Dakar. Von 2000 bis 2001 arbeitete er für das „Magazin“ des Zürcher Tagesanzeigers. Von 2002 bis 2008 arbeitete er als Redaktor bei der Weltwoche, seither ist er als freier Journalist und Autor tätig (Du, NZZ am Sonntag, Zeit, Geo). Signer lebt in Zürich.
Publikationen:
„Grüezi – Seltsames aus dem Heidiland“ (2006) kombiniert Reportagen und Glossen über die Schweiz mit Fotos des Schweizer Fotografen Andri Pol.
„Fernsteuerung“ (1997) besteht einerseits aus Essays, die Signers eigenen Ansatz zum „Unbewussten in der Kultur“ radikalisieren, andererseits aus der Erzählung „Das Zweikörperproblem“.

 

de.wikipedia.org/wiki/David_Signer
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Salon 1
Margareta Peters
Margareta Peters kocht diagonal durch Europa von Finnland bis Sizilien

je nach Wunsch und Anlass schlicht und einfach rustikal und währschaft oder elegant

Ihr Markenzeichen ist eine frische saisonale Marktküche mit
vorwiegend biologischen Produkten. Die gravad Lachsforelle – fangfrisch, aus Zürcher Biozucht - ist eine ihrer besonderen Spezialitäten.

Für den SALON PRECAIRE sind im Angebot:

- Espresso, Tee (Schwarztee Earl Grey, Japanischer Grüntee, Verveine und friche marokkanische Minze)
- Mineralwasser, Bier, Süssmost
- Weine: Cotes du Ventoux, Domaine de Vèrriere, Rouge et Blanc

- Je nach Witterung eine kalte oder warme Suppe
- Taboule
- Linsenmousse
- Wienerli mit Senf
- Sandwiches: Käse, Coppa und Gravad Lachsforelle

kitchen@margaretapeters.ch

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Salon 1
Peter Schweiger Sprecher Petra Ronner Klavier
Peter Schweiger und Petra Ronner spannen in ihrem Programm einen weiten Bogen durch manche Erscheinungsformen des Melodrams vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie vermitteln dadurch eine Begegnung mit dieser Kunstform, die belustigt, nachdenklich macht, Erfahrungen zu sammeln erlaubt, Erlebnisse zulässt – und in hohem Masse kurzweilig ist.
Die Verbindung des gesprochenen Wortes mit instrumentaler oder orchestraler Musik ist eine Erfindung des ausgehenden 18. Jahrhunderts – es heisst, Rousseeau habe das sogenannte Melodram erfunden. Benda, ein Zeitgenosse Mozarts schrieb die ersten, mit einer durchgehenden Handlung bedachten Melodramen für die Bühne. Eine eigentliche Blüte erreichte das Genre in der Romantik, wo es (zum Beispiel in den von Liszt vertonten Balladen) vor allem für die Schilderung geheimnisvoller, ja geisterhafter Ereignisse Verwendung fand.
Am Beginn des 20. Jahrhunderts hat Schönberg die melodramatische Technik auf eine bedeutsame Weise genützt und damit einen Weg vorgezeichnet, der den Einbezug ausser-musikalischer Mittel in die Komposition (wie Klänge der Instrumente jenseits ihrer vorbestimmten Verwendung, Alltagsgeräusche, Maschinengetöse, die Stimme als reine Klangquelle oder artikulatorisches Gestammel) in der zeitgenössischen Musik zur Selbstverständlichkeit werden liess. Gleichzeitig entdeckten die Autoren den Reichtum der gesprochenen Sprache und gaben ihr neue Aufgaben im Bereich der Lautgedichte, Sprechgesänge und abstrakten Vokalkompositionen.
Die zeitgenössische Kunst hat die Grenze zwischen Musik und Sprache gänzlich aufgebrochen und eine Reihe von Werken hervorgebracht, in der die Gesetze der Musik auf die Sprache, jene der Sprache auf die Musik übertragen werden und zu ebenso überraschenden wie innovativen Ergebnissen führen. Dabei reicht die Palette der Ausdrucksmöglichkeiten von harmlos-heiteren Beispielen bis zu existentiell-dramatischen Stücken, wird der Witz dieser ungewöhnlichen Verbindung von Stimme und Instrument ebenso thematisiert, wie deren ästhetische Gebrochenheit für die Inhalte der Kunstwerke fruchtbar gemacht.

 

www.petraronner.ch/
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Supplément 1 : laute zählung
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#forumanderemusik   archiv 
Salon 1  Eröffnung – aus der Fremde           Freitag 25. Juni 2010
#  steffenschöni
#  David Signer
# Margareta Peters
Supplément 1 : laute zählung
Mittwoch 30. Juni 2010, 20 Uhr15
Elina Duni Quartett
#  Peter Schweiger und Petra Ronner
 
alle Fotos Stefan Postius und forumanderemusik
#  Niklaus Lenherr
# Programm Uebersicht         2010